Scroll Top

Das rote Beinkleid

Rot, rot, rot sind alle meine Kleider,
rot, rot, rot ist alles was ich hab.
Darum lieb ich alles was so rot ist,
weil mein Schatz ein Reiter ist.

weil ich was zu sagen hab!!!

Keine Sorge, dieser Blog bekommt keine Musicalfolge, ich bleibe beim Nähen. Aber die Aktion “Das rote Kleid”, welche von ein paar Kreativen gerade läuft, bescherte mir diesen Ohrwurm. In der Aktion geht es um Sichtbarkeit von Frauen. Gemeint ist nicht nur die rein visuelle Interpretation von Sichtbarkeit, sondern auch die gesellschaftliche. Seit dem 8.März, dem internationalen Frauentag, wollen wir gemeinsam rote Kleider nähen. Na das ist mir ja ein Leichtes.

rote Kleider

Kleider und Wirkung

Allerdings frage ich mich, ob rote Kleider wirklich mehr bewirken als bessere optische Sichtbarkeit.

Würden leuchtende Farben die gesellschaftliche Stellung befördern, hätte das Patriarchat mit seinen uniformen, schwarzen Anzügen doch längt verloren! Ausserdem ist eines der aktuellen Frauenprobleme gerade die Fokussierung auf unser Äusseres. Die permanente Bewertung unserer Körper, unserer Gesichter, unserer Kleidung…zu viel/ zu wenig – Gewicht/ Falten/ Busen/ Hintern/Stoff/ Farbe…irgendwas ist immer zu irgendwas.

Die Frage ist für mich viel mehr wie wir Frauen uns selbst sehen. Viele von uns sind immer noch voll von Glaubenssätzen wie Mädchen und Frauen angeblich sind oder zu sein haben. Oft unbewusst aber tief verankert. Um nur eins rauszupicken “Bescheidenheit”. Seit Jahrhunderten eine DER löblichen Tugenden für Mädchen und Frauen. Wohin führts? Die Universität Edinburgh fragte nach einer Selbsteinschätzung des eigenen IQs. Die Frauen stuften sich durchschnittlich bei 120 ein, die Männer bei 127. Mit der Folge, dass Fauen sich zurückhaltender bewerben wenn es um Aufsteig geht und oft gleich geringere Ziele setzen. Wobei ich jetzt großzügig die besch*** Rahmenbedingungen insbesondere für Mütter mal weglasse, sonst komme ich überhaupt nicht mehr zu meinem roten Beinkleid. Was ich aber gerne adressieren möchte:

Frauen traut euch mehr!

Traut euch mehr zu, egal ob es um eure Träume, eure Karriere oder eure Hobbies geht! Manchmal hilft dabei “Fake it, till you make it”, also tu halt nur so als wärst du mutig, bis du feststellst, dass das oft zu ziemlich tollen Erfahrungen führt und du tatsächlich mutiger wirst. Wie täuscht man am einfachsten vor anders zu sein?

Zieh dich so an als wärst du mutig!

Trag das verdammte rote Kleid, die 12cm Heels, die Bikerlederjacke, den StringBikini, das erste Mal was Selbstgenähtes oder den dreiteiligen Anzug – was auch immer die richtige Rüstung für dein Vorhaben ist. Womit wir dann doch wieder beim roten Kleid sind. Ja, wir werden viel zu sehr von aussen beurteilt aber das heisst ja nicht, dass wir uns deshalb beschränken sollten. Im Gegenteil, wenn es dir hilft dich gut, schön oder stark zu fühlen, kann es dir egal sein wie andere dein Outfit finden.

Hose nähen Guise Pant Patternhack

Meine Herausforderung

Meine letzte Challenge dieser Art war  im März eine Rede auf einer Konferenz zu halten. Ich habe schon öfters vor Publikum gesprochen aber das letzte Mal war vor der Pandemie, also fühlte ich mich trotzdem ziemlich unsicher. Ausserdem ist mein Thema Nachhaltigkeit in dem Umfeld, in dem ich arbeite, nicht gerade ein Lieblingsthema, eher Stein im Schuh. Früher habe ich bei diesen Gelegenheiten getan was lange Zeit Mantra für “Karrierefrauen” war: zieh dich an wie ein Kerl und verhalte dich wie einer, damit du reinpasst. Heisst gedeckter Hosenanzug und weiße Bluse.

Diesmal nicht.

Diesmal wollte ich ganz klar ich selbst sein – next Level mutig. Ausgerechnet ein Kerl lieferte mir dazu Stylinginspiration. Immerhin ein echt heißer Typ. Pedro Pascal trug auf der Premiere des Mandalorianers Staffel 3 eine knallrote Hose mit weitem Bein. Wenn ich diesem Kerl nicht seit seiner Rolle in Game of Thrones eh schon zu Füssen liegen würde, dann jetzt.

Die rote Hose nähen

Meine Vorlage zeigte letztlich eine sehr weite Hose, die oben zwei tiefe Kellerfalten hat. Nach vielen schlechten Erfahrungen mit Hosenschnitten wollte ich mich an einen mir bekannten und passenden Schnitt halten. Die Auswahl ist begrenzt aber die Guise Pant von Papercut sieht oben ziemlich genau so aus. Ich musste nur die Beine etwas breiter lassen und schon ist der Schnitt perfekt. Ich habe dafür unten den Hosensaum in beide Richtungen je 5cm verbreitert und bin dann im rechten Winkel nach oben gegangen, bis ich auf Oberschenkelhöhe wieder auf die originale Schnittkante gelangte.

Patternhack Hosenbein

Doppelte Paspeltaschen

Zur Guise Pants gehören hinten zwei doppelte Paspeltaschen. Als ich den Schnitt das erste Mal genäht habe, habe ich davor echt geschlottert. Inzwischen weiß ich, der Trick ist einfach: Bügel als würde dein Leben davon abhängen.

Ich zeige gern wie ich es mache, einfach die Arbeitsschritte aufklappen, wer es schon kennt kann überspringen.

Paspeltaschen nähen

Auf der rechten Seite markieren wo der Tascheneingriff sein soll. ein entsrechen größeren Stoffrechteck darüber legen und diese Markeirung übertragen. Die linke Seite dort mit Vlies verstärken.

Paspeltasche nähen

Auf der rechten Stoffseite um den markierten Tascheneingriff Nähfussbreit herum nähen. Man könnte hier auch schmaler oder breiter nähen, nach Designwunsch aber so ist es am einfachsten.

Den Tascheneingriff aufschneiden. Jupp das musst du mutig sein. Dabei zum Ende des Eingriffs 1cm zu lassen und dort zu den Ecken hin, bis ganz an die Naht heranschneiden.

Paspeltasche nähen

Den Stoff jetzt nach innen ziehen und genau um die Nahtzugabe herum legen, so dass die neu entstehenden Stoffkanten genau aufeinander treffen. Durch die kleinen Dreiecke an den Seiten sollte sich das alles glatt falten lassen. Jetzt alles in kleinen Etappen bügeln, bis es wirklich korrekt liegt. Der wichtigste Arbeitsschritt von allen. Dann Feststecken.

Paspeltasche
Paspeltaschen nähen

Die Paspeln jetzt von der rechten Seite aus im Nahtschatten feststeppen.

Paspeltaschen nähen

Auf der linken Seite die kleinen Dreiecke nochmal mit den Paspeln feststeppen.

Jetzt den Taschenbeutel annähen,  eventuell den Stoff überall nochmal zurückschneiden und versäubern. Et Voila!

Paspeltaschen nähen
Leinenhose nähen

Ergebnis der Fummelei sind hübsche Taschen auf dem Hintern, die wahrscheinlich seltenst bis nie benutzt werden. Egal – ich mag sie!

Mut zur Wahrheit

Wo ich heute schonmal so einen Rundumschlag von roten Kleidern zu Feminismus zu Mut mache, geh ich gleich mal weiter und bin für mehr Wahrheit beim Nähen. Ich glaub es steckt definitiv keine böse Absicht dahinter aber Nähbloggerinen zeigen meist die fertigen, hübschen neuen Teile. Den Weg dahin bestenfalls wenn man zeigen kann was man so gelernt hat.

Ja, die Jacke ziehe ich mir aufrichtig an!

Ich hab den Eindruck das verunsichert so manche Anfängerin. Es sieht nämlich so aus als würde alles klappen. Als wären wir fortgeschrittenen Hobbynäherinnen praktisch Meisterschneiderinnen. Ich fürchte so manche Anfängerin gibt auf, weil sie glaubt es würde ihr Talent oder sonst etwas geheimnisvolles fehlen. Bei meinem violetten Rock, bei dem ich zuletzt reihenweise echte Anfängerfehler gemacht habe, ist mir das mal wieder bewusst geworden und lässt mich nicht los. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik: “Nähen – Fehler und Rettung”

Hose nähen – Fehler und Rettung

Wer erkennt den Fehler ohne Hinweis?

Nähfehler

Der Reissverschluss wurde so angenäht, dass die Zähne direkt an der horizontalen Stoffkante beginnen. Es bleibt also keine Nahtzugabe, um den Bund anzusetzen. Es hat seinen naheliegenden Grund, dass der Stoff des Reissers höher geht als die Zähnchen

Was rettet: der Nahttrenner. Leider definiv kein anderer Ausweg.

Aber lohnt sich, ich liebe diese Hose! Auf dem Fehlerbild erkennt man übrigens gut die tolle Struktur des Stoffes. Es handelt sich um den Mara Linen Blend von Meet Milk, eine schöne Fasermischung, die das geschmeidige Fliessen des Tencel mitbringt und Haptik und Struktur von Leinen. Trägt sich phantastisch aber Achung, blutet beim ersten Waschen wirklich stark aus. Unbedingt alleine waschen.

Guise Pants Papercut

Das rote Beinkleid der Mut und die Wahrheit

Am Ende hatte ich also eine Hose nach einem Wahnsinnsstylingvorbild.

Ich trug die Hose bei meinem Vortrag, zusammen mit einer ebenfalls selbstgenähten roten Bluse und meinem auch selbstgenähtem Blazer. Ich fühlte mich darin mutig und stellte am Ende fest, in Wahrheit brauchte ich gar keinen Mut. Die beiden anderen Redner in diesem Panel erzählten nämlich Dinge, die ich schon vor vier Jahren thematisiert hatte und die ich inzwischen fast vollständig umgesetzt habe. Mir war nur nicht klar, dass das ganz und gar nicht selbstverständlich ist.

Me Made Everyday

Mal als Denkanstoss zum roten Kleid : wann brauchtest du zuletzt Mut und hat dir dabei Kleidung schonmal geholfen? …und wieviel von deinen Leistungen hältst du eigentlich für selbstverständlich obwohl sie es vielleicht gar nicht ist?

Ich bin mal gespannt, wieviele rote Kleider heute beim MeMadeMittwoch auftauchen und was ihr zu dem Thema so zu sagen habt! Vielleicht gibts ja auch ganz andere textile Frühlingsrufer.

Herzliche Grüße,

Sam

Comments (18)

So eine wunderbare Umsetzung Deiner Ideen. Du siehst umwerfend in dem Outfit aus. Danke für den ausführlichen Blogpost. Den Guise Pants Schnitt hatte ich ganz vergessen, dabei fand ich ihn damals auch chic, bequem und gut passend. (Ich hatte die Hose meiner Mutter geschenkt.)
Liebe Grüße, SaSa

Was für ein toller Beitrag, Sam! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll…
Ja, es stimmt, dass “das rote Kleid” sicher nicht direkt zu einer Veränderung in der Außenwahrnehmung führt, aber du hast auch Recht, es muss ja nur seine Trägerin positiv beeinflussen. Wir selbst müssen uns gut fühlen. Und auch wenn du dich beim Punkt ‘Mut zur Wahrheit’ selbst mit ansprichst, möchte ich dir doch aus der Sicht einer Leserin folgendes widerspiegeln: Viele deiner Beiträge fand ich sehr inspirierend, man fühlt sich darin bestätigt, sein Ding zu machen, weil du uns zeigst, dass du deins machst. Ich denke dabei zum Beispiel sofort an dein Stummfilm Larp Outfit, das ich einfach großartig fand. Es hat für mich diese Na und – Attitüde, die vielen von uns gut tut. Weniger Nachdenken, darf ich das, macht man das, falle ich damit unangenehm auf? Ich wäre gerne im Auditorium gewesen und hätte deinen Vortrag und die geniale rote Hose bejubelt!
Habe gleich das Pedro Pascal (den ich total sympathisch finde, allerdings habe ich den aktuellen krassen Hype um ihn nicht verstanden, was habe ich verpasst?) Outfit gesucht und ich habe eine Strickjacke in der Farbe, damit werde ich mal darüber nachdenken, ob ich auch ein rotes Beinkleid brauche 🙂
Ach ja, und ganz nebenbei hast du auch noch ein komplettes Paspeltaschen Tutorial in deinem Beitrag versteckt… Kann auch nicht jede*r!
Grüße, Tina

Ooooh und jetzt sitz ich hier mit Wasser in den Augen (gaaaanz schlimmer Heuschnupfen) und weiß gar nicht wie ich mit soviel positiven Feedback umgehen soll.
Danke, Danke, Danke

Deine Hose sieht toll aus und dein gesamtrotes Outfit steht Dir hervorragend!
Den Aufruf zu mehr Mut und Feminismus unterstütze ich voll. Deine Idee für die Rubrik “Fehler und Rettung” finde ich eine super Idee. Das werde ich zukünftig auch aufnehmen. Meistens fehlen mir die Fotos von meinen Fails, weil ich sie dann schnell behebe um schnell mit der Anprobe zu prüfen, ob das Ergebnis besser passt. Dann ist es irgendwann fertig und die Fehler sind (mindestens größtenteils) behoben und keiner hats gesehen :D. Zukünftig werde ich darüber zumindest berichten – notfalls ohne Fotobeweise.
Liebe Grüße
Sandra

Ich hab auch jedes Wort gelesen finde das ist ein toller blogbeitrag. Dein Outfit mega, ich hadere dann wieder mit meiner Berufskleidung… lg Sarah

Super, dein Statementoutfit!
Die Einführung deiner Rubrik „Nähen-Fehler und Rettung“finde ich eine gute Idee; ich gebe zu, dass es mir selbst zu viel Aufwand wäre, meine Nähfehler und Lösungen zu verbloggen.
LG von Susanne

Wow, was für ein toller Blogbeitrag! Inhaltlich, optisch – durchdacht, informativ, mutmachend und sehr gelungen! Ich weiß von einer extrem erfolgreichen Businessfrau, die grundsätzlich in einer Männerwelt im roten Kleid aufgetreten ist. Um eben nicht als “Mann genug” in einem Männeroutfit von den Geschäftspartnern wahrgenommen zu werden. Sie wollte pures Selbstbewusstsein ausstrahlen – und viel mehr als “Mann genug” sein. Wie war denn das Feedback auf deinen Vortrag – hatte dein Outfit Wirkung? Indem frau zulässt, sich von anderen begrenzen zu lassen… begrenzt sie sich im Grunde selbst. Das kann man ja ändern.
Ich hab übrigens keine Ahnung, wer Pedro Pascal ist.

Waaaaaas?
Du bekommst hiermit eine Hausaufgabe: du arbeitest dich jetzt durch “Narcos” und “The Last of us”.
😛

Liebe Sam, ein tolles Outif und ein toller Bolgbeitrag zu mehr weiblichen Selbstbewusstsein. Ich mache oft de Erfahrung, dass Kleidung dazu beitragen kann, dass ich mich sicher und wohl fühle…mit diesem Gefühl im Background kann ich dann auch mutig sein. Mit der Farbe Rot fühle ich mich nicht sicher und wohl und würde daher eine andere wählen. Aber wer weiß was kommt. LG deine Claudia

Danke dir für den inspirierenden und “die Gedanken anregenden” Beitrag. Ganz nebenbei: Die Hose ist wie immer super geworden und passt die perfekt.
Ich glaube, dass es viele Frauen gibt, die sich – ob absichtlich oder eher unterbewusst – nicht an Farbe trauen. Sie möchten nicht auffallen, nicht aus der Masse hervorstechen. Daher kann ein rotes Kleid – Signalfarbe – aus meiner Sicht tatsächlich viel bewegen.
Ich selbst war im Berufsleben auch lange eher zurückhaltend und wenig selbstbewusst. Ich hatte immer das Gefühl, die anderen, die können das alles besser, schneller, schöner, perfekter etc. als ich. Mittlerweile bin ich deutlich selbstbewusster – ich weiß, was ich kann, wo meine Stärken liegen und ich weiß, wann es gut ist. Seitdem trage ich auch deutlich häufiger Signalfarben bzw. generell knalligere Farben. Und jedes Mal denke ich: Yes, schaut her. Ich bins und ich bin gut so wie ich bin.

Von daher freue ich mich total, dass das “Rote Kleid” von Meike & Co. momentan so wundervolle Wellen schlägt in der Community und freue mich auf viele rote Kleidungsstücke in den nächsten Wochen. So wie heute bei dir diese wunderschöne Hose.

LG Miriam

Die Aktion Das Rote Kleid verfolge ich auch schon von Anfang an, und ich hatte so ziemlich die gleichen Gedanken in punkto Fokusierung auf das Äußerliche. Andererseits wird es höchste Zeit zu zeigen, Schaut her, wir sind hier, und wir sind jetzt auch laut, und wir sind viele. Deshalb gefällt mir deine rote Hose auch sehr sehr gut, überhaupt das Gesamtoutfit. Bei dem Vortrag wäre ich gerne im Publikum gesessen. Auch ich hatte darüber nachgedacht, mir eine rote Hose zu nähen. So in etwa wie die, die du zeigst. Weiter als bis zur Idee bin ich allerdings noch nicht gekommen. Und jetzt legst du die Latte ziemlich hoch mit deiner Hose.
Deine Fehler und Rettung Rubrik gefällt mir. Ich vergesse allerdings meistens während des Nähprozesses Fotos zu machen. Zumindest bei Kleidung. Bei Patchwork und ähnlichen Nähbasteleien nicht. Und bei den schon älteren, immer noch gern getragenen Kleidungsstücken, die ich öfter mal beim MMM zeige, bin ich schon froh, wenn ich Fotos vom Stück gleich nach Fertigstellung habe. Ich finde es jedenfalls eine gute Idee, auch mal den eigenen Murks zu zeigen, und wie man da wieder rauskam 😉
Ach ja, Kathrin ist nicht die einzige, die Pedro Pascal nicht kennt 😉
LG heike

Ein sehr schöner Text, ganz abgesehen von der Hose. 🙂
Leider geht es bei dem aktuell in den Medien propagierten “Feminismus” oft nur darum, sich selbst zu beweihräuchern, anstatt wirklich etwas daran zu ändern, wie Frauen – vor allem in der Berufswelt – gesehen und behandelt werden. Vor einigen Tagen hat meine Tochter mir erklärt, wie ein “richtiges Mädchen” zu sein hat. Am besten ruhig und niedlich, mit Kleidchen, Barbies und guten Selfieposen. Das hatte sie von ihren Freunden aus dem Kindergarten 🙁
Ich finde deine Hose klasse und die Botschaft, die Du in diesem Post mitgibst. Und natürlich, dass du sie schon zu einem wichtigen Event ausgeführt hast. Die Aktion mit dem roten Kleid finde ich auch von der Idee her toll, viele InfluencerInnen nutzen sie aber mehr, um sich fürs Foto in roten Klamotten schick zu machen und das wars dann.
Liebe Grüße und einen tollen Start in den Frühling
Theresia aka Lasercat

Tolle Worte, die du da gefunden hast.
Sichtbar sein gelingt nun mal am besten, wenn man sich sichtbar kleidet. Sei es Warnwesten oder eben rote (oder anders bunte) Kleider. Die wenigsten von uns sind halt Rampensäue. Ich auch nicht, aber ich liebe farbenfrohe Kleidung und merke, dass ich damit in meinem Umfeld auffalle (welches stark von blauen Doppelreihern mit Goldknopf geprägt ist). Und wenn ich schon mal aufgefallen bin, traue ich mich auch mich zu äußern. Die Kleidung ist quasi mein Steigbügel.
Schön auch, was Du zum Thema “Fails” schreibst. Wenn ich mich an meine Näh-Anfänge erinnere, ging es mir genau so: “When will I ever learn?” Deshalb Danke für diese Kategorie, die hoffentlich vielen Neulingen Mut zuspricht!
Schöne Ostertage
Sandra

EIn ausgesprochen toller Blogbeitrag, der sicher viele von uns anspricht. Ich habe tatsächlich kein einziges rotes Kleidungsstück, dafür einige pinkfarbene Teile- diese haben für mich die gleiche Wirkung wie für andere Frauen das rote Kleid.
Im Job trage ich zu 75% Berufskleidung und da wären wir beim Thema… auffallen, nur wie?

Dein Outfit ist grandios, alle Teile sind für sich schon toll und zusammen der Hammer.

Die Fehlerrubrik finde ich toll, oft versuche ich in meinen Beiträgen zu berichten, wenn etwas nicht klappte oder Änderungen erforderlich waren…. An Fotos habe ich bisher nicht gedacht. Das hängt evtl. auch damit zusammen, dass ich das Fehlerhafte dann auch direkt korrigieren möchte. … es ist aber eine Idee, das aufzunehmen.

LG
Sandra

Liebe Sam,
ein wunderbarer Artikel zu Farbe, Selbstbewusstsein und Nähkomplikationen.
Ich trage an wichtigen Tagen auf Arbeit gerne Farbe, sie muss aber mit dem passenden Schnitt kombiniert sein, damit ich mich für die Situation entsprechend gekleidet fühle. Farbe und eher maskuline Schnitte wie z.B. Shorts wirken eben anders als Farbe am verspielten Minirock.
Je nach Gesprächspartner und Zweck des Gesprächs wähle ich dann das passende aus!
Dass ich mich mit dem, was ich vorzubringen habe, auskenne, gibt mir natürlich das Basisselbstbewusstsein 🙂 Den Rest machen Schnitt und Farbe.
Liebe Grüße und herzlichen Dank!

Hallo Sam, ein toller Beitrag! Die Aktion “rotes Kleid” verfolge ich auch von Anfang an. Aber auch ich bin der Meinung ein rotes Kleid verhilft mir nicht zu mehr Achtung mir gegenüber oder meiner Arbeit. Ich habe ein rotes Kleid, in dem ich mich nicht sonderlich wohl fühle. Ob das am Schnitt oder der Farbe oder beidem zusammen liegt, keine Ahnung.
Deine rote Hose sieht toll aus und passt sehr gut zu dir.
Mehr von seinen eigenen Fehlern beim Nähen zu erzählen, finde ich sehr gut. Aber beim Nähen vergesse ich i.d.R. immer Fotos zu machen, da gibt es weder welche von den schwierigen Stellen noch von Fehlern. Und ja, über Standardfeheler wie z.B. rechts auf links gelegte Stoffe zusammennähen oder den Ärmel falsch herum einzusetzen, dann alles wieder auftrennen und nochmal nähen, berichte ich nicht. Das halte ich für langweilig, das geht doch jedem mal so. Aber vielleicht sollte man auch sowas nicht weglassen.
LG Gabi

[…] 0   By Sam Sunsetred Kleidung selber nähen Patternhacking Pullover und Jacken 10. […]

Eigentlich ist ja schon alles gesagt 🙂 Toller Post, klasse Outfit. Hätte gern deinem Vortrag gelauscht. Stimme dir zu, dass Kleidung etwas mit einem machen kann…Selbstbewusstsein. So geht es mir zumindest. LG Birgit

Hinterlasse einen Kommentar